Hofgeschichte - Ferienwohnung/Appartamento Rauchegg

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Hofgeschichte
Der Hofname "Rauchegg" hat nichts mit Rauch, Rauchen, Nebel oder dergleichen zu tun. Er kommt vielmehr von "Rauh-Egg", also einer rauhen Ecke, an der sich der Wind gerne aufhält. Im Sommer, wenn es so richtig heiß ist, ist das ganz angenehm. Natürlich hat man von so einer Ecke auch eine wunderschöne Aussicht auf das Hinterpasseier.

Unser Hof im Laufe der Zeit
Unser Urgroßvater Pius Raffl, geb. 1870, hat 1900 den Hof gekauft und das Bauernhaus neu errichtet. Dabei hat er vieles selber gemacht, z.B. Holz in der Säge geschnitten, die im Wald zur Ulfaser Alm liegt. Das geschnittene Holz wurde im Winter mit dem Schlitten hergezogen. Dann wurde alles fein mit dem Handhobel bearbeitet, um damit die Stube und die Zimmer zu täfeln und Türen und Schränke anzufertigen. Dies ist nach über 100 Jahren noch alles gut erhalten.

Um noch etwas dazuzuverdienen, war er auch Bauernförster. Er war auch stolz darauf, im Ersten Weltkrieg als Kaiserjäger im österreichischen Heer gedient zu haben. Seine Frau, Aloisia Holzeisen vom Geigerhof in Ulfas, gebar ihm 12 Kinder. Sie verstarb bereits 1925 im Alter von 47 Jahren.

Es war damals für alle eine harte und entbehrungsreiche Zeit. Der Hunger war ständiger Begleiter auf dem Hof. Hinzu kam noch der Krieg und die damit verbundenen politischen Umwälzungen, die den Südtirolern arg zu schaffen machten. Pius Raffl wurde gesegnete 86 Jahre alt.

Der älteste Sohn, der ebenfalls Pius hieß, wurde 1903 geboren und übernahm den Hof 1934. In diesem Jahr heiratete er auch Anna Pöll vom Pöllhof in Ulfas, sie hatten 9 Kinder. Nebenbei war er auch Viehhändler und konnte somit etwas dazu verdienen.
Pius kaufte 1939 noch einen weiteren Hof, den Untergeiger, der an den Rauchegg-Hof angrenzte. Damit war der Hof flächenmäßig nochmals so groß geworden. Um das Heu in den Stadel zu bringen, hatte er eine Seilbahn aufgezogen.

Pius starb 1971, Anna 1995.

Erst seit 1951 ist der Hof bzw. die ganze Fraktion an das elektrische Netz angeschlossen worden und 1968 wurde Ulfas und auch der Hof durch eine Straße erschlossen.
Sohn Franz Raffl, mein Mann, hatte den Hof von Pius übernommen. Mich, Klara Lanthaler, holte er ("erlöst" sagt Franz immer) aus Rabenstein im hintersten Passeiertal.
Wir feierten 1968 Hochzeit und uns wurden sechs Kinder geschenkt. 1973 haben wir den Stall/Stadel neu gebaut, 1980 das Ferienhaus und später eine neue Almhütte am Gampen.

Um die Arbeit etwas zu erleichtern, haben wir einen Traktor und einen Miststeuer gekauft. Dafür mussten dann natürlich Wege ins Hof-Feld gebaut werden.

Mit viel Fleiß und Arbeit, aber auch Freude und Gottvertrauen ist es uns gelungen, den Hof aufzuwerten.

Nun hat unser Sohn Wilfried den Hof übernommen. Wir hoffen, dass auch er das Seine dazu beiträgt, um das Erbe gut zu erhalten und an seine Nachkommen weitergeben zu können.
Jede Generation hat dazu beigetragen, dass der Hof weiter bestehen kann und aufgewertet wurde. Es wird auch für ihn keine leichte Aufgabe sein, aber auf seinem Hof ist jeder König. Hauptsache ist jedoch, dass die Freude daran nicht fehlt.
Unsere Familie bei der Verleihung des Südtiroler Bergbauernpreises 2004.

Mit dem Bergbauernpreis werden Familien ausgezeichnet, die unter schwierigen Bedingungen hoch oben am Berg Besonderes leisten. Sie stellen lokale Qualitätsprodukte her und erhalten durch ihre tagtägliche Arbeit die Landschaft Südtirols. Hinzu kommt, dass viele Bergbäuerinnen und Bergbauern - trotz der vielen Arbeit - in Vereinen und Verbänden aktiv sind, sowie Bräuche und Traditionen pflegen.

Mit diesem jährlichen Preis danken der Südtiroler Bauernbund und die Raiffeisenkassen Südtirols den Bergbauernfamilien für ihre ganz besonderen Leistungen. Gleichzeitig ist er eine Anerkennung für die Tausenden Bergbauernfamilien, die Ähnliches leisten.
+39 0473 649060
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